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Haus S-J

Lasttragende Strohballenbauweise

 

 

Atelier Werner Schmidt

DEGEN HETTENBACH MÜLLER Architekten

 

Ort: CH-Wahlen bei Laufen

Baujahr: 2004 / 2005

Planungszeit: 2004

Bauzeit: 7 Monate

Wohnraum: 160 m²

kalte Räume: 60 m²

AUSGANGSLAGE:  "ich will wirklich ein Strohhaus"

Nach der Ausführung des "Haus Braun" in Disentis war die erste Hürde für das Schmidtsche Strohhaus genommen. Durch das hieraus entstandene grosse Medienecho meldeten sich viele potenzielle Bauherren, die Interesse an dieser Thematik hatten. Meist waren es ganz einfache Fragen: Kann ich ein Bild Aufhängen? Brennt Stroh? etc. Einfache Fragen, die durch ihre Beantwortung ein Vertrauen zur Bauweise schaffen. Man lernt sich im Gespräch ein wenig kennen, und lernt die Beweggründe und Bedürfnisse abzuschätzen. Nach eben so einem Beschnuppern konnte Thomas Schmidlin nicht mehr an sich halten, und beauftragte das Atelier Werner Schmidt mit den Worten "Werner, ich will jetzt wirklich ein Strohhaus - du musst mich nicht mehr überzeugen"
 

LÖSUNG:

Das Land war vorhanden und das Raumprogramm war ebenfalls klar. Aufgrund der bestehenden Baugrenzen entstand ein "Maximalhaus", das die vorgeschriebene Ausnutzung komplett erfüllt. 
Der Aspekt Ökologie war der Famile Schmidlin-Jeker ebenfalls sehr wichtig. Der Lehm für den Grundputz und die Deckenschüttung wurde deshalb aus dem Aushub gewonnen. Ausserdem verzichtet das Gebäude auf einen Keller und die damit verbundenen, grossen Geländeeingriffe mit hohem Energieaufwand.

Das Gebäude ist eine Kombination aus dem klassischen, lasttragenden "vor-Ort" Strohbau und  vorfabrizierten, strohgefüllten Holzelementen.
Das Gebäude steht erhöht auf einem umlaufenden Frostriegel. Darauf sind die Bodenelemente mit einer Unterlüftung von circa 70 cm platziert. Der Wandaufbau im EG besteht aus lehmverputzen Grossballen mit einer Länge von 2,40m und einer Breite von 1,20m (Jumboballen). Als Zwischendecke dient eine Balkenlage mit dazwischenliegender Lehmschüttung, um die Wärme im Haus zu speichern. Im Obergesschoss verjüngt sich die Aussenwand, der Fläche und Kräfte halber, auf 60 cm.
Das Dach wiederum besteht aus vorgefertigten, strohgefüllten Holzelementen.

Ein Kaminofen dient als Heizung für besonders kalte Tage, eine Art Notsystem. Der Holzbedarf im besonders kalten Winter 2011/2012 lag bei circa einem Ster Holz -das entspricht 1m³ Holzscheite.
Das Warmwasser wird mit thermischen Solarkollektoren erzeugt und in einen Speicher eingespeist. 

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