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Gartist GmbH

Ausstellungs- & Bürogebäude

 

 

Atelier Werner Schmidt

​​Lasttragende Strohballenbauweise mit Kraggewölbe-Dach

Ort: CH-Bubikon

Planungsjahr: 2016

Geschossfläche: 113 m²

Gebäudevolumen: 900 m³

Für die Bauherren Joel und Debora Kunz hat der Architekt Werner Schmidt, als Bürogebäude für ihr Gartenbauunternehmen Gartist GmbH, ein besonderes Strohhaus entworfen: Ein Strohballenhaus mit Kraggewölbekonstruktion. Dieser bisher erste Bau in der Schweiz dient als Firmensitz des Unternehmens: Ein Büro mit Ausstellungsraum, mitten in einem Garten zum Erleben und Entdecken für die Kunden. Das Gebäude ist ein modernes, ökologisches und nachhaltiges Niedrigenergiehaus und basiert doch auf den ältesten Bauweisen der Welt. Damit das Gebäude gut durchlüftet und vor Wasser und Ungeziefer geschützt ist, wird es als Pfahlbau errichtet. Diese Bauweise war schon 5000 v. Chr. üblich und effektiv. Die Wände werden aus 2.50 x 1.20 x 0.75 Meter grossen und etwa 300 Kilogramm schweren, sehr stark verdichteten Strohballen aufgeschichtet. Stabilität bekommt das Gebäude durch die Fensteröffnungen, die als rund 7-12 x 1.3 x 0.8 Meter grosse Holzkisten ausgebildet sind und um die herum die Ballen gestapelt werden. Durch einen Verputz der Wände mit Lehm- und Kalkputz sind sie nicht nur wasserdicht sondern auch genauso brandsicher wie ein Betonhaus.

Kraggewölbe werden schon seit etwa 4000 v. Chr. errichtet. Hierbei handelt es sich nicht um ein Gewölbe im klassischen Sinn. Die Steine, oder wie hier die Strohballen, werden ab dem ersten Stockwerk auskragend aufeinander gestapelt, bis sie sich in der Mitte treffen. Die immer um etwa 30 Zentimeter versetzten Ballen bilden so ein 67 Grad steiles, und 6 Meter hohes Dach welches dadurch ohne Pfosten oder andere stützende Elemente auskommt. Als Dachabschluss wird ein Oblicht montiert, welches das gesamte Gebäude mit Licht durchflutet. Die zwei eingezogenen Stockwerke sind als Galerie ausgebildet um den offenen und lichten Charakter des Gebäudes zu erhalten. Die Treppung der verputzten Strohballen bleibt sichtbar und bietet spannende Perspektiven von unten nach oben.

Interessant an dieser Bauweise ist nicht nur die Einfachheit sondern auch die Ökobilanz: Der Bau eines Strohhauses benötigt im Vergleich zu konventionellen Bauweisen sehr wenig Grauenergie und ist es erst mal fertig, muss praktisch nicht mehr geheizt werden. Für eisige Winter wird ein kleiner Not-Holzofen eingebaut. Das Warmwasser für das Gebäude wird über Kollektoren erhitzt und das Regenwasser wird unter dem Haus gesammelt, um den grossen Schau- und Erlebnisgarten damit zu bewässern, der um das Strohhaus steht.

Die Anlage kann ab dem 20. Mai 2017 für jegliche Events gemietet werden.

Gartist GmbH

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